Zum Jahresende wollen wir eine Zwischenbilanz ziehen, über den derzeitigen Stand informieren und auch eine Zusammenfassung der Ereignisse für die Friedenauer Bürger liefern, die nicht immer die Zeit oder Möglichkeit hatten uns regelmäßig an unserem samstäglichen Informationstand (10:00 – 14:00) auf dem Breslauer Platz vor dem Rathaus Friedenau zu besuchen.
Vor fast genau 1 Jahr wurde die BI als Reaktion auf eine turbulente Bürgerversammlung im Rathaus Friedenau gegründet. Auf dieser Versammlung wurde vom Bezirksamt der Planungsvorentwurf vorgestellt der wiederum 3 Jahre zuvor beim Planungsbüro Fugmann / Janotta in Auftrag gegeben wurde. Der Entwurf sah eine Belegung des Breslauer Platzes mit marokkanischem Granit, die Aufstellung von 3 Bänken und die Neuanpflanzung eines Baumes vor. Diese Information wurde flankiert von der Mitteilung, dass mit diesen Maßnahmen bereits 90 % der 700.000 €, die für die Platzerneuerung bereits genehmigt waren, ausgegeben wären. Dieses führte zu einem berechtigten heftigen Protest der ca. 180 anwesenden Friedenauer Bürger. Des Weiteren war eine Informationssteele, für die noch nach Finanzierungsquellen gesucht wurden, und sog. Intarsien Steine für Friedenauer Berühmtheiten, angedacht. Diese Intarsien Steine könnten von Friedenauer Bürgern erworben und dann verlegt werden. Auf Grund der gedanklichen und stilistischen Nähe zu den Stolpersteinen, verbietet sich ein solches Ansinnen von selbst.
Daraufhin hatten wir uns im Januar diesen Jahres das erste Mal getroffen, um dem Fugmann/Janotta Entwurf eine bürgernahe und kostengünstigere Alternative entgegenzusetzen. Wir gründeten die Bürgerinitiative Breslauer Platz. Die Entwurfspläne die von Architekten erstellt wurden, die Mitglieder unserer BI sind, verbinden z.B. bei der Pflasterung des Platzes Funktionalität, unter Berücksichtigung der Kosten, mit ästhetischen Gestaltungsmitteln. Unsere Entwürfe fanden bereits im Mai 2011 die weitgehende Akzeptanz den Fachfunktionen des Tiefbauamtes Tempelhof – Schöneberg. Bei den politischen Funktionsträgern dauerte dieser Prozess etwas länger. Man kann jetzt doch erfreut feststellen, dass sich auch „die Politik“ jetzt sehr zustimmend zu unseren Entwurfsplänen äußert.
Zwischen der BI und dem Bezirksamt besteht mittlerweile hinsichtlich der Platzgestaltung eine weitgehende Übereinstimmung. Die Gelder zur Platzerneuerung (700.000 €) stehen bereit. Ein Ingenieurbüro hat vom Bezirksamt den Auftrag bekommen auf Basis unserer Entwurfsplanung eine Ausführungsplanung zu erstellen. Bedingt durch die Bezirksverordnetenwahl, Resortumverteilung und eine Einarbeitungszeit für den neuen Baustadtrat Herrn Krüger wird sich der ursprünglich für Frühjahr 2012 geplante Baubeginn auf Sommer 2012 verschieben.
Der denkmalgeschützte Pavillon wurde bei der ersten Entwurfsplanung (Fugmann/Janotta) außen vor gelassen, also überhaupt nicht berücksichtigt. In unseren Entwurfsplanungen spielt der Pavillon eine zentrale Rolle und soll unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und der Erhalt der Funktion des Zeitungskioskes zu einer „Kulturhaltestelle“ ausgebaut werden. Zum Betrieb der Kulturhaltestelle beabsichtigt die BI einen Trägerverein zu gründen. Unsere Vorstellungen stoßen mittlerweile auf Zustimmung des Bezirksamtes und des Denkmalschutzes. Die BVG als Eigentümer des denkmalgeschützten Pavillons findet unsere Ideen und Entwürfe gut, muss aber überzeugt werden, dass sich für den Eigentümer eine Erhaltungspflicht ergibt.
Die Bürgerinitiative Breslauer Platz hat Kontakt zum Stadtdirektor (Oberbürgermeister) von Breslau aufgenommen. Es sollen partnerschaftliche Beziehungen aufgebaut werden. So ist z.B. eine Ausstellung über die deutsch-polnische Geschichte im Rathaus Friedenau angedacht.
Ende Januar / Anfang Februar 2012 wird im Rathaus Friedenau eine weitere Informationsveranstaltung des Bezirksamtes, unter Einbeziehung der BI, stattfinden.