Der Herbst 1923 brachte eine Reihe wunderbar sonniger Tage. Wer war
das kleine, etwa sechsjährige Mädchen im Steglitzer park, das
so herzbrechend weinte, weil es seine Puppe verloren hatte? Ein großer,
leidend aussehender, dunkelhaariger Mann mit seiner Begleiterin versuchte
das Mädchen zu trösten, indem er ihr sagte, die Puppe sei doch
gar nicht verloren, sie sei nur verreist! Sie habe ihm sogar einen Brief
geschrieben! Nun brachte er, wohl drei Wochen lang, jeden Tag einen Brief
von der Puppe mit. Mit größtem Eifer und Ernst schrieb er die
Briefe zu hause und las sie dem Mädchen am nächsten Tag vor.
Er wollte, dass die Kleine ihren Kummer vergaß, und es gelang ihm.
Die "Puppenbriefe" wurden zu einem Schatz für das Mädchen!
Wer war sie, wer war der fremde Mann?
Er war ein Dichter, ein großer Dichter sogar: Franz
Kafka!
Ihren Namen kennen wir nicht, aber vielleicht erinnert sich noch jemand
an das kleine Mädchen, oder kennt sie?
Maja Rehbein in Zusammenarbeit mit dem Niederländischen
Franz-Kafka-Kreis
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