Jahrbuch 2001 für Steglitz -
Konditorei Rabien - eine Tradition setzt sich fort
Steglitz
und Zehlendorf wachsen zusammen. Die Konditorei Rabien, seit 1952 in Steglitz
zuhause, aber schon 1878 von Ernst Rabien in Potsdam gegründet und 1905 zur
Hofconditorei gekürt, ist damit sehr einverstanden. Nun reicht der Doppelbezirk
bis an die Glienicker Brücke, also an die Potsdamer Stadtgrenze. Ohnehin hat
der traditionelle Familienbetrieb viele Kunden in beiden Bezirken und seit der
Wende auch wieder in seiner alten Heimat Potsdam.
Viele Steglitzer kennen noch das gemütliche Gartencafe am Stadtpark, in dem man
drinnen wie draußen in privater Atmosphäre ausgesuchte Spezialitäten
genießen konnte. Es wurde von Hugo Rabien geleitet, der den Potsdamer Betrieb
1932 von seinem Vater übernommen hatte und 1952 nach Steglitz verlegte. Klaus
Rabien, dritte Generation, war in Steglitz von Anfang an dabei und kümmerte
sich an der neuen Adresse in der Klingsorstraße vor allem um den Baumkuchen,
für den er 1968 besondere Öfen konstruierte, mit denen man Großvaters Rezept
rationell herstellen konnte. Nach und nach wurde der Rabien-Baumkuchen ein
Exportschlager, er geht heute in alle Welt, besonders nach Japan, wo das
Kronprinzenpaar zu den prominenten Kunden gehört. Die vierte Generation,
Urenkel Johannes Rabien, hat inzwischen Pralinen und feine Trüffel ausgedacht
und damit eine richtige Fangemeinde geschaffen. Alle Rabiens haben nur
natürliche Zutaten verwendet, einige Rezepte wurden modernen
Gesundheitsprinzipien angepasst, das breite Sortiment wird immer mal ergänzt
durch neue Kreationen der Kuchenkünstler. Ganz nach individuellen Wünschen
werden Hochzeitstorten und andere Sonderanfertigungen zu besonderen Anlässen
gestaltet. Sie sind der Blickfang der Festtafel und... sie schmecken
vorzüglich!
Zu Weihnachten ist in der Steglitzer Backstube absoluter Hochbetrieb. Jeden Tag
werden 50 Meter Baumkuchen gebacken und verschickt. Dazu Stollen, Honigkuchen,
Marzipan, Elisenlebkuchen, Diabetikerartikel, Pralinen, Trüffel und vieles
mehr. Der Versand erfolgt in ansprechender Geschenkverpackung, zum Teil in den
historischen Blechdosen mit alten Potsdamer Motiven. Zum Osterfest gibt es
spezielle Präsente und viele Sorten feiner Confiserie-Eier, natürlich alles
aus eigener Herstellung und damit von unverwechselbarer Qualität. Das wissen
immer mehr Kunden zu schätzen, und den Rabiens ist um die Zukunft ihres
Unternehmens nicht bange.
Eva Stern
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