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Jahrbuch 2001 für Steglitz -

Haus Albert Wenck in Lichterfelde bei Berlin, erbaut 1903-04

In einem ebenen Grundstück, welches mit gehobelten Lattenzaun zwischen gemauerten Pfeilern umfriedig ist, steht das Haus. Von dem an der Straßenseite in der Nordwestecke des Hauses gelegenen Eingang gelangt man in eine Vordiele mit Garderobe und Abort; sie ist gerade gegenüber von der Anrichte und Küche her zugängig. 
Rechts betritt man die eingeschossige Diele, an welche das Zimmer des Herrn und das große Speisezimmer mit der zum Garten überleitenden Veranda sich anreihen. Oben liegen das Schlaf-, Morgen-, Kinder- und Fremdenzimmer, letztere beiden mit einer Loggia; das Bad und an der Nebentreppe das Mädchenzimmer folgen. 
Im ganzen sind es 13 Räume, von denen Eingang und Küche Terazzo, das Bad Torgament, die Zimmer im Erdgeschosse Linoleum auf Gipsestrich, die im Obergeschosse Holzfußböden und die Räume im Sockelgeschosse Linoleum auf Korkplatten erhielten. Die Decken sind glatt weiß mit einfachem gezogenen Abschlusse. Elektrische und Gasbeleuchtung sowie Warmwasserheizung sind vorgesehen. Äußerlich ist das Haus ganz einfach gehalten, mit hydraulischem Kalkputz, bräunlich rau gespritzt, überzogen, das raue Fachwerk durch Karbolinhumanstrich geschützt. Fensterheiligungen und äußere Geländer sind weiß gestrichen. Ein Biberschwanzdach deckt das Haus, an welches ein regelmäßig angelegter Garten sich anschließt.
Ein Rasenplatz ist von Wegen umgrenzt, welche beiderseits von Beeten mit langen Reihen gleichgroßer hochstämmiger Rosen begleitet werden. Erdbeer- und andere Beete folgen. Dichte grüne Büsche und Bäume umschließen die Anlage. Die Baukosten des Hauses betrugen 45000 Mark.

aus "Das Einzelwohnhaus der Neuzeit",
Leipzig, 1909